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Echt? Zeit!

Der Berufsstand „Berater“ – dem ich angehöre – sieht sich bisweilen eines Klischees verdächtigt, besonders gerne unnötige Anglizismen zu verwenden, sogenannte „Buzzwords“ zu nutzen oder gar diese überhaupt erst zu prägen. Ich weiß allerdings nicht genau, wer den Begriff „Realtime“  bzw. „Echtzeit“ in die Welt gesetzt hat, der im übrigen auch in einer DIN-Norm definiert ist. Wer hier in der Vergangenheit stöbert kann den Eindruck gewinnen dass IT-Anbieter, Kunden und Berater bereits seit den 70er Jahren massiv und gemeinsam auf die Jagd nach der Echtzeit im Reporting gehen. Warum aber ist die Begrifflichkeit „Realtime“ weiterhin als Zielsetzung von Projekten und aktiv kommuniziertes Charakteristikum von neuen IT-Produkten so omnipräsent? Schließlich impliziert dies recht logisch, dass die Echtzeit vielerorts eben noch nicht in zumindest einigen der diversen Reportings realisiert wurde. Es gibt natürlich gute Gründe dafür dass viele Reportinglösungen insbesondere in komplexen Organisationen auch heute nicht „stets auf Knopfdruck“ aktuelle Daten liefern (um den Begriff „Echtzeit“ versuchsweise pragmatisch so zu umschreiben). Durch M&A-Aktivitäten beispielsweise kommen neue Datenquellen, -strukturen und Ausprägungen, neue Systeme und „anders gestaltete Prozesse“ in die Unternehmen und müssten für ein dann konzernweites „neues echtes Echtzeit-Reporting“ zunächst integriert und harmonisiert werden. Im Falle von ERP-Systemen dauert dies oft viele Jahre,

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Softwareauswahl-Entscheidungen: Standardprozesse als Basis für ein individuell zusammengestelltes Vorgehensmodell

Softwareauswahl-Prozesse begegnen Managern und ihren Mitarbeitern in den unterstützenden Funktionsbereichen meistnicht wörtlich „regelmäßig“, aber sicherlich immer mal wieder. Eine selbstgestrickteIT-Lösung soll beispielsweise in einen soliden Standard überführt werden. Odermit Office-Lösungen produzierte Zettelwirtschaft auf einem „Laufwerk“ sollabgeschafft werden. Neue Management- und Fachkonzepte sollenautomatisiert und vor allem „digital“ umgesetzt werden. Oder die vor vielenJahren eingeführte An-sich-solide-Lösung, die auch aktuelle Anforderungen mehroder weniger abdeckt wird seitens Ihres Herstellers nicht mehr weiterentwickeltbzw. gewartet – ein gerade für wichtige betriebswirtschaftliche Prozesse nichthaltbarer Zustand. Bleiben wir gedanklich nun bei Entscheidungen zu erfolgskritischen betriebswirtschaftlichen Prozessen wie beispielsweise Lösungen für das Management von Online Shops, für das Personalmanagement oder die Unternehmenssteuerung. Um zur Automatisierung derartiger Prozesse die „richtige“ Entscheidung treffen zu können sollte ein reifes methodisches Instrumentarium im eigenen Hause oder am Markt verfügbar sein. In der Tat lassen sich problemlos zahlreiche Standard-Softwareauswahlprozesse recherchieren, die in aller Regel dem hier beispielhaft dargestellten zumindest nicht unähnlich sind:   Zum typisch ausgeprägten Softwareauswahlprozess: Im Beispielprozess wird zunächst von einer „Longlist“ ausgegangen, die im Grundsatz sämtliche am jeweiligen Markt verfügbaren Produkte beinhalten kann. Zur Reduktion derLonglist werden nun spezifische Kriterien definiert und gewichtet, die dieAnforderungen an das Produkt in seinem Bestimmungszustand repräsentieren. DerErfüllungsgrad dieser Anforderungen wird im nächsten Schritt erhoben. Dies

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